Das G8 - Treffen 2007 in Heiligendamm

Die Handlungsweise, die Reaktionen der den Staat verkörpernden Personen fordern die Demonstranten heraus. Aber für die daraus entstehenden Eskalationen fühlen sie sich selbstverständlich nicht verantwortlich.

Wie sagte schon völlig zutreffend der ehemalige Bundeskanzler Kohl: "Politik wird nicht auf der Straße gemacht." Damit spricht er aus, was die maßgeblichen Politiker vom mündigen Bürger und seinem Mitspracherecht halten. Die Menschen können gegen alles friedlich protestieren - erreichen tun sie dadurch nichts. Lassen wir sie einfach ins Leere laufen! Und wenn sie ungemütlich werden, weil wir nicht reagieren, machen wir aus ihnen eben Randalierer. Punkt, aus.

Wann werden Randalierer zu Terroristen? Wenn die Staatstragenden das so haben wollen? - Ich sage JA!

Dem Normalbürger sind die Zusammenhänge von Gut und Böse nicht immer so klar, wie es in seinem, sogar ganz persönlichen Interesse eigentlich sein sollte. Und wir sind feige und unaufrichtig.

Das ist auch einer der Gründe, weshalb Radio-Nachrichtensprecher bei nicht so zahmen Globalisierungsgegnern ungestraft von "Randalierern" sprechen dürfen, von wem auch immer initiiert. Die Zielsetzung solcher Formulierungen ist klar: Gegen Randalierer haben die meistem Bürger was. Also keine Sympatien für Menschen, die zwar im Interesse der meisten von uns handeln, aber eben zu Mitteln des Protestes greifen, zu denen wir selber nur zu feige sind. Zudem werden derartige Mittel von denen, die sie herausgefordert haben, sehr schnell diffamiert und disqualifiziert und schließlich kriminalisiert.

Auch in der DDR sind Bürger, die gelegentlich gegen stattliche Maßnahmen protestiert hatten und von Stasi und Volkspolizei zusammengeschlagen wurden, ebenfalls als Randalierer diffamiert worden. Wie sich das alles ähnelt, beängstigend!

Klaus - 29.05.07